Eine Klanginstallation auf dem Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich und Eröffnungskonzert im Stadtmuseum Bad Langensalza Bad Langensalza. Im Sommer 2009 wird die Erfahrung auf dem Baumkronenpfad für die Besucher um den Hörsinn erweitert: Zu der natürlichen Atmosphäre des Waldes gesellen sich plötzlich neue Klänge, die zugleich fremd sind und doch an den Ort zu gehören scheinen. Aus zahlreichen, direkt am Pfad installierten Lautsprechern erklingen Klangcollagen, die sich in die Umgebung integrieren und mit ihr in einen Dialog treten. Die Klänge entfalten sich als räumliches Bild von Nähe und Ferne, während man den Pfad entlangläuft. Auf der oberen Plattform des Turmes befindet sich ein akustisches Fernrohr, das zum genaueren Hinhören einlädt und mit dem Klanggeschehen auf dem Pfad verknüpft ist. Die Installation bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Urbanität und Natur, zwischen der Unberührtheit des Nationalparks und der Ausgestaltung des Baumkronenpfades als Erlebnisstätte. Der „Ohrwald“ möchte den Hörsinn der Besucher für den Klangraum des Waldes sensibilisieren, aber gleichzeitig auch thematisieren, inwieweit die Eingriffe des Menschen den Wald klanglich verändern. „Ohrwald“ wird realisiert von Studierenden des Studios für elektroakustische Musik (SeaM) der Hochschule für Musik Franz Liszt und der Bauhaus-Universität Weimar unter Leitung von Prof. Robin Minard und Hanns Holger Rutz. Er erklingt auf dem Baumkronenpfad in der Zeit vom 6. Juli bis zum 17. August 2009. Den Auftakt zur Klanginstallation bildet ein Open-Air-Konzert am 04. Juli 2009 im historischen Kreuzgang des Stadtmuseums Bad Langensalza, in dem das Lautsprecherorchester des SeaM zu erleben ist.
Vor der Eröffnung der Installation stellt sich das SeaM in Form eines elektroakustischen Konzertes in der Ruine des Augustinerklosters in Bad Langensalza vor. Dazu wird in dem halboffenen Raum ein so genanntes Akusmonium (Lautsprecherorchester) aufgebaut. Die Konfiguration dieses Lautsprecherorchesters wird eigens für das Konzert angepasst und bildet die besondere Struktur des Ortes ab. Beispielsweise verleihen Klänge, die von dem weiter entfernte Turm herabschallen, den Werken eine zusätzliche räumliche Dimension.
Projektzeitraum: 6. Juli bis 17. August 2009.